Die in Hannover ansässige FAMAKunststiftung nahm 2006 ihre Tätigkeit auf. Als Vermächtnis des Unternehmers, Sammlers und Mäzens Harald Stein (1934-2005) geht sie auf die 1903 gegründete "Hannoversche Steinholzfabrik Richard Stein FAMA" zurück. Die FAMAKunststiftung engagiert sich für Projekte der bildenden und angewandten Kunst sowie der kunstwissenschaftlichen Forschung. Im Sinne eines überregionalen Interesses am Erhalt und lebendigen Umgang mit kulturellem Erbe steht dabei die nachhaltige Förderung musealer Aufgaben des Sammelns, Bewahrens und Publizierens im Vordergrund.
Die FAMAKunststiftung fördert ausschließlich Einrichtungen und Projekte mit gemeinnützigem Charakter. Wichtigste Kriterien der projektbezogenen Förderung sind Qualität und Nachhaltigkeit.
Die Stiftung arbeitet operativ. Projektförderungen auf Antrag sind ausgeschlossen.
Die Schwerpunktförderung der FAMAKunstiftung ist auf das Kunstmuseum Ahrenshoop ausgerichtet.
Die in bürgerschaftlichem Engagement entwickelte Initiative der Errichtung eines Kunstmuseums in Ahrenshoop hat die FAMAKunstiftung von Anbeginn begleitet und damit eine Vision möglich gemacht, der sich der Stifter Harald Stein noch zu Lebzeiten verbunden fühlte.
Die Künstlerkolonie Ahrenshoop, eine der bedeutenden europäischen Künstlerkolonien, war durch die gesellschafts-politischen Entwicklungen des zurückliegenden Jahrhunderts weitgehend aus dem Blickfeld der Öffentlichkeit geraten. Eine inzwischen mehr als 130-jährige, kunstgeschichtlich bedeutende Entwicklung war aufzuarbeiten, nachhaltig zu sichern und durch das Kunstmuseum Ahrenshoop für jedermann sichtbar zu machen.
DIE SCHWERPUNKTFÖRDERUNG DER FAMAKUNSTSTIFTUNG:
DAS KUNSTMUSEUM AHRENSHOOP
Das Kunstmuseum Ahrenshoop am Eröffnungstag, dem 31.8.2013
Die bundesweite bürgerschaftliche Initiative zur Errichtung eines Kunstmuseums im Ostseebad Ahrenshoop geht auf das Jahr 2005 zurück, das auch das Gründungsjahr der FAMA-Kunststiftung ist. Der Stifter Harald Stein war letzter Inhaber der Fama & Famin GmbH & Co. Hannover. Er war darüber hinaus ein kunstinteressierter Mensch und Sammler, der am Ende seiner erfolgreichen Unternehmerlaufbahn den Wunsch entwickelt hatte, der Gesellschaft etwas zurückzugeben. Der Idee, in einen Standort weitab von Hannover zu investieren, um in einem stiftungsfernen und dazu noch ländlichen Umfeld ein groß gedachtes Museumsvorhaben auf den Weg zu bringen, stand er – nicht zuletzt als Freund der Ostsee – zuversichtlich gegenüber. Die Aufgabe war in der Tat herausfordernd: Es galt, in dem 600-Seelen-Ort auf dem Boden der früheren DDR ein einzigartiges kunsthistorisches Erbe, das bis dahin brachgelegen hatte, aufzuarbeiten und öffentlich sichtbar zu machen.
Die Geschichte dieses Erbes begann vor fast 200 Jahren im französischen Dorf Barbizon und breitete sich über ganz Europa aus. Viele schöpferische Menschen suchten seit damals die Einsamkeit der Natur – in Worpswede, in Ascona, in Skagen wie in Ahrenshoop. Jenseits der immer weiter wachsenden Städte fahndeten sie nach dem Unberührten und Ursprünglichen der Natur und der menschlichen Seele. Ahrenshoop wurde zu einem Sehnsuchtsort für Generationen. Heute ist er touristisch erschlossen, auf sanfte Weise musealisiert und international vernetzt – in der Organisation der Künstlerkolonien EuroArt.
Der Eingangsbereich des Kunstmuseum Ahrenshoop
Durch den Erwerb des Grundstücks Weg zum Hohen Ufer 36 in Ahrenshoop hat die FAMAKunststiftung schon 2008 eine der wichtigsten Voraussetzungen für den Bau des Museums in der ehemaligen Künstlerkolonie geschaffen. Zur Realisierung des Entwurfes von Staab Architekten, Berlin, brachte der die Initiative tragende Verein (heute die Stiftung Kunstmuseum Ahrenshoop) materielle Mittel durch ein breit angelegtes Spendenaufkommen ein. Der erste Spatenstich für den Neubau erfolgte im Sommer 2011, und schon am 30. August 2013 konnte das Museum mit einer umfangreichen Überblicksausstellung zu 120 Jahren Ahrenshooper Kunstgeschichte eröffnet werden.
Erster Spatenstich für das Kunstmuseum Ahrenshoop am 3. September 2012
Von 2008 bis 2011 informierte die "Infobox" über das Projekt.
Im Rohbau 2012: Die außergewöhnliche Form der Häuser ist schon zu erkennen.
16. August 2013 · Erstbegehung des Museums mit Bundeskanzlerin Frau Dr. Angela Merkel
Blick in die Eröffnungsausstellung "Um uns ist ein Schöpfungstag"
In den zehn Jahren seines Bestehens erreichte das Kunstmuseum Ahrenshoop eine beachtliche Resonanz. Schon im ersten Monat zählte das Museum 10.000 Gäste. Bis Ende 2023 kamen an die 400.000. Durch zahlreiche persönliche Stifterbeiträge hat sich die Museumssammlung in ihrem Bestand mehr als verdoppelt. Die FAMAKunstsammlung, seit 2005 im Aufbau, bereichert diesen Fundus. Zum Betrieb des Museums und zu den 55 Sonderausstellungen stellte die FAMA-Kunststiftung insgesamt über eine Million Euro an Fördermitteln bereit.
Carl Malchin (1838 – 1923), Bootsplatz am Saaler Bodden, um 1900
Die mehrfach preisgekrönte, bemerkenswerte Architektur des Museums, die Sammlung und die anspruchsvollen Ausstellungen bescheren dem Haus ein nicht abreißendes Besucherinteresse. Das Kunstmuseum Ahrenshoop bietet ein Erlebnis besonderer Art in einer der schönsten Landschaften Deutschlands.
AHRENSHOOP - KÜNSTLERORT UND OSTSEEBAD
Bis in die 1880er Jahre lebten die Menschen des Ortes vorwiegend von der Fischerei, Landwirtschaft und Seefahrt. Mit dem Ende der Segelschifffahrt kamen erste Sommergäste zuerst nach Wustrow, zu denen auch Landschaftsmaler gehörten. Unter ihnen war Paul Müller-Kaempff (1861–1941), der 1889 Ahrenshoop für die Künstler entdeckte, sich 1892 hier niederließ und als Begründer der Künstlerkolonie gilt.
Die "Hannoversche Steinholzfabrik FAMA" war seit 1903 auf die Herstellung von Industriefußböden spezialisiert. Mit der hierzu entwickelten Technologie schrieb dieses mittelständische Unternehmen nicht nur ein Stück erfolgreicher deutscher Industriegeschichte, sondern gelangte mit Betriebsstätten und Lizenznehmern in Europa und Übersee innerhalb weniger Jahre zu internationaler Bedeutung. Millionen Quadratmeter magnesitgebundener Böden wurden produziert und verlegt. In Deutschland und vielen europäischen Ländern war das Unternehmen Marktführer. Dabei stand der Firmenname FAMA von Anbeginn für den "guten Ruf" einer auf höchste Qualität bedachten Unternehmensphilosophie.
Nach einer wechselvollen Geschichte, die durch die Einschnitte der beiden Weltkriege geprägt war, sind Produktion und Betrieb dieses Hannoverschen Traditionsunternehmens inzwischen in neue Unternehmensverbindungen überführt worden. Auch technologische Entwicklungen hatten daran Anteil. Harald Stein, der letzte Unternehmensleiter und Enkel des Unternehmensgründers, war als Sammler und Mäzen der Förderung gesellschaftlicher Aufgaben besonders im Bereich der bildenden und angewandten Kunst zugetan. Mit der Gründung der FAMAKunststiftung, in der diese Aktivitäten nun dauerhaft zusammengefasst sind, wirkt das Engagement fort.
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